Vor kurzem schrieb mir eine Pflegefachperson auf meine Frage nach den größten Belastungen im Alltag:
„𝘎𝘢𝘯𝘻 𝘢𝘬𝘵𝘶𝘦𝘭𝘭 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘦𝘴 𝘥𝘪𝘦 𝘛𝘦𝘢𝘮𝘬𝘰𝘯𝘧𝘭𝘪𝘬𝘵𝘦. 𝘉𝘦𝘪 𝘶𝘯𝘴 𝘻𝘦𝘪𝘨𝘵 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘦𝘳𝘢𝘥𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘎𝘦𝘯𝘦𝘳𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯𝘦𝘯𝘬𝘰𝘯𝘧𝘭𝘪𝘬𝘵, 𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘦𝘯 𝘡𝘶𝘴𝘢𝘮𝘮𝘦𝘯𝘩𝘢𝘭𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘢𝘴 𝘈𝘳𝘣𝘦𝘪𝘵𝘴𝘬𝘭𝘪𝘮𝘢 𝘴𝘦𝘩𝘳 𝘣𝘦𝘦𝘪𝘯𝘧𝘭𝘶𝘴𝘴𝘵.“
Dieser Satz trifft den Kern vieler Rückmeldungen, die ich derzeit höre.
In vielen Teams arbeiten inzwischen vier Generationen zusammen – mit unterschiedlichen Vorstellungen von Arbeit, Kommunikation und Rollenverständnis.
Während die einen Sicherheit und klare Strukturen schätzen, suchen andere Sinn, Beteiligung und Flexibilität.
𝗚𝗲𝗻𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝘁𝘆𝗽𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗭𝘂𝘀𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝗯𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻:
- Babyboomer: loyal, erfahrungsorientiert, wertschätzen Stabilität
- Generation X: pragmatisch, leistungsorientiert, sucht Balance
- Generation Y (Millennials): sinnorientiert, feedbackaffin, teamorientiert
- Generation Z: digital, selbstbewusst, fordert klare Rahmen und Wertschätzung
Doch genau hier liegt die Herausforderung:
Diese Zuschreibungen können helfen, Verständnis zu fördern – oder sie können zu Cave: Schubladendenken führen – ggf. hindert es in den persönlichen Dialog zu gehen!
In meiner Arbeit mit Teams sehe ich, dass es weniger um Generation an sich geht, sondern um gegenseitige Wahrnehmung, Kommunikation und Anerkennung.
Gleichzeitig bleibt der strukturelle Druck hoch: Wenn der Pflegeschlüssel nicht passt, wird jede Teamdifferenz zur Belastung.
Teamdynamik und Rahmenbedingungen greifen also unmittelbar ineinander.
𝗠𝗲𝗶𝗻 𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Führungskräfte – ob Pflegedirektion, Bereichsleitung oder Stationsleitung – brauchen heute Kompetenzen, um diesen Generationenmix zu begleiten: zuhören, vermitteln, motivieren, Konflikte früh erkennen und Räume für Dialog schaffen. *Denn: Pflege ist und bleibt ein Teamsport.
𝗘𝗿𝘀𝘁𝗲𝗿 𝗦𝗰𝗵𝗿𝗶𝘁𝘁: Ein offenes Teamgespräch über Werte, Erwartungen und Zusammenarbeit kann bereits Spannungen lösen – vor allem, wenn es moderiert und strukturiert geführt wird.
Ich begleite Teams und Führungskräfte genau in diesen Prozessen – mit Methoden aus der systemischen Organisationsentwicklung und den Liberating Structures, die Beteiligung, Verständnis und gemeinsame Lösungen fördern.
𝗠𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗻𝘁𝗲𝗿𝗲𝘀𝘀𝗶𝗲𝗿𝘁 𝗜𝗵𝗿𝗲 𝗣𝗲𝗿𝘀𝗽𝗲𝗸𝘁𝗶𝘃𝗲: Wo erleben Sie aktuell die größten Belastungen – eher in der Teamdynamik, in der Struktur (Pflegeschlüssel) oder in beidem?
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen und Austausch in den Kommentaren. Gerne erhalten Sie von mir eine erste Ausführung zu den ersten wirksamen Schritten welche für Sie und ihr Team hilfreich sein können. Schreiben Sie mir einfach und Sie erhalten Post: mail@schmitz-changeconsult.com
Herzliche Grüße, bis bald Marie-Luise Schmitz